Klassifizierung der Eingangsdaten

Die Erstellung der Summierungs-Informationen erfolgt je nach Anforderung durch unterschiedliche Anwendungsprogramme. Gemeinsam ist diesen, dass sie die zu verarbeitenden Datensätze in einem RSS-internen Format erhalten. Hierzu werden Datensatz-Informationen in verschiedenen Formaten wie

  • ISO 8583
  • SWIFT
  • DTA
  • BASE II (Visa)
  • Geldautomaten-Protokolldateien

durch das Programm PKNV bzw. UKNV zum einen klassifiziert und zum anderen auf das RSS-interne Format konvertiert. Dabei werden diese RSS-internen Transaktions-Informationen durch das Programm PIN1 in eine entsprechende Datenbank-Tabelle (DTRA) eingestellt, was beim Realtime-Summierungs-Modul (USPDSUM) normalerweise unterbleibt, da hier die Einzeldaten direkt weiterverarbeitet (summiert) werden.

Dabei können IBAN-Kontoverbindungen voll berücksichtigt werden. Intern ist RSS auch bereits für RFID (Radio frequency identification) -Informationen ausgelegt. Die Behandlung von Swift- und Edifact/Finpay-Daten sind für Standard-Zahlungsvorgänge in Vorbereitung.

 

Ablauf

Mit Hilfe der Dialog-Teilanwendung STA-DEF werden Statistik- bzw. Simulations-Änderungen, Löschungen und Neuerstellungen vorgenommen. Diese Steuerdaten werden zentral gesammelt und über die Steuerdatei-Bearbeitung administrativ in eine zentrale Steuerdatei eingepflegt.

Falls vernetzte RSS-Systeme vorliegen - es sei hier vereinfacht ein Stern-Netz angenommen -, werden Steuerdatei-Modifikationen vom zentralen RSS-System an die weiteren RSS-Systeme verteilt, in dem jedes RSS-System Steuerdatei-Modifikationen des zentralen RSS-Systems abfragt und in seine lokale Steuerdatei einpflegt.

Die statistisch auszuwertenden Daten werden klassifiziert und je nach Statistikart von den dafür vorgesehen Summierungs-Programmen bearbeitet und vorsummiert. Lokale Summierungs-Informationen werden per Datenaustausch an das zentrale RSS-System übertragen und dort übernommen.

Die so erzeugten Summierungs-Informationen stellen Statistik-Teilinformationen dar, die User- und/oder User-Gruppen-spezifisch in einer entsprechenden Datenbank-Tabelle hinterlegt oder direkt an die Dialog-Anwendung STA-VIS übergeben werden. Mittels dieser Statistik-Visualisierung, die die Vorgaben in der Steuerdatei und die Statistik-Teilinformationen auswertet, lassen sich die Statistiken und Simulations-Ergebnisse anzeigen.

STA-DEF und STA-VIS (innerhalb dessen auch die Ad-hoc-Summierung stattfindet) sind Dialog-Teilanwendungen innerhalb des Dialogsystems RSS-D. Dieses Dialogsystem ermöglicht des weiteren administrative Operationen zur User-, Rollen- und Mandanten-Verwaltung, die die Zugriffskontrolle auf das System organisieren.

 

Summierungs-Anwendungen

Standard-Statistiken
Zur Erstellung von Standard-Statistiken des laufenden Betriebs werden aus den zuvor jeweils neu gesammelten Transaktions-Informationen (DTRA) Summierungs-Informationen (DSUM) generiert bzw. aktualisiert, was durch das periodisch aktive Summierungs-Programm PSUM gemäß den Steuertabellen-Informationen im Hintergrund geschieht. Die so erstellten Summierungs-Informationen können z.B. an ein zentrales RSS-System übertragen (Programme PDU1, PDU2) und dort zusammen mit Summierungs-Informationen weiterer RSS-Systeme gesammelt werden (Programm PIN2), bevor sie dann sowohl via STA-VIS als auch via gesondertem Statistik-Programm PSTA als Statistik-Informationen in graphischer bzw. in Listen-Form aufbereitet werden.

Simulationen
Die Erstellung von Simulations-Ergebnissen erfolgt nahezu identisch wie die von Standard-Statistiken. Während bei Standard-Statistiken die Summierung nur über neu hinzugekommene Transaktions-Informationen erfolgt, werden bei der Summierung für Simulationen alle Transaktions-Informationen (DTRA) innerhalb eines vorgegebenen Datum-Intervalls berücksichtigt. Auch hier werden die Summierungen durch das periodisch aktive Summierungs-Programm PSUM durchgeführt

Ad-hoc-Statistiken
Ad-hoc-Statistiken stellen eine Möglichkeit dar, direkt aus dem Dialogsystem heraus nachträglich für eine definierte Menge von Transaktions-Informationen Statistiken zu erstellen. Im Gegensatz zur Simulation werden die erzeugten Teilsummendaten nicht in der Tabelle der Summierungs-Informationen DSUM hinterlegt und müssen ggf. erneut aus den Transaktions-Informationen DTRA generiert werden.

Echtzeit-Statistiken
Einstiegspunkt des Realtime-Summierungs-Moduls RSM ist das Unterprogramm USPDSUM. Dieses Unterprogramm kann innerhalb einer Echtzeit-Anwendung per User-Exit aufgerufen werden. Dabei werden USPSUM jeweils die zu verarbeitenden Datensätze aus der Echtzeit-Anwendung übergeben. Das USPDSUM ruft seinerseits zwei weitere Unterprogramme auf:

  • das Klassifizierungsmodul UKNV und
  • das Summierungsmodul USUM

UKNV
Das UKNV wandelt Datensätze im äußeren Formate (s.o.) in ein internes Format um. Hierzu werden die übergebenen Datensätze formal und inhaltlich geprüft und unter Bezugnahme auf die Steuertabelle DCTR sowie ggf. weiterer externer Tabellen umgewandelt. Je nach Situation und vorliegendem äußeren Format können hierbei kein, ein oder auch mehrere Datensätze im internen Format generiert werden. Alle generierten Sätze sowie Informationen über gegebenenfalls aufgetretene Fehler werden an das aufrufende USPDSUM zurück gereicht.

USUM
USUM übernimmt vom USPDSUM die vom UKNV auf das interne Format umgewandelten Datensätze. Es ermittelt aus der Steuertabelle die Statistikdefinitionen, die die Datensätze betreffen, und führt gemäß dieser Vorgaben Vorsummierungen durch, bei denen die Umsätze- und ggf. Entgelte aus den Datensätzen in sogenannten Summensätzen aufsummiert werden. Die Summensätze werden während der Verarbeitung sofort oder in regelmäßigen Abständen gemäß Steuertabellen-Vorgabe in der Datenbank-Tabelle DSUM hinterlegt, von wo sie von nachgelagerten Anwendungen wie der Statistik-Visualisierung abgefragt werden können.

 

Schnittstellen

Aufruf des Unterprogramms USPDSUM z.B. aus einem COBOL-Programm:

   01 USPDSUM-PARAM1.

       02  DATENSATZ                         PIC X(1000).

 ...

   CALL "USPDSUM" USING USPDSUM-PARAM1

Die Schlussbearbeitung von RSM wird durch Übergabe eines Datensatzes, der am Anfang vollständig mit HEX‘00‘ belegt ist, ausgelöst.

 

Meldungen

Neben der Aufrufkontrolle dient USPDSUM auch der Generierung und Verwaltung von Protokollinformationen via Protokolldatei DSPD. Grundsätzlich kann der Anwender durch Setzung entsprechender Steuerparameter in der Steuertabelle DCTR veranlassen, dass

  • sämtliche Informationen über übergebene Datensätze im äußeren Format,
  • ihre Darstellung im internen Format,
  • ggf. aufgetretene Fehler bei der Umwandlung vom äußeren auf das interne Format,
  • Fehlerzustände bei der Summierung sowie
  • sämtliche Bearbeitungszustände betreffend die (Re-)Initialisierung auf Ebene des USPDSUM sowie
  • Endbearbeitung und Datenbankabgleich auf Ebene des USUM

in die Protokolldatei DSPD ausgegeben werden. Aus der DSPD selbst können die entsprechenden Informationen dann selektiert und ggf. nachbearbeitet werden.

Weitere Informationen zur Steuerung der Initialisierungs- und Reinitialisierungs-Zeitpunkte sowie zu weiteren Steuerungsmöglichkeiten sind den entsprechenden Programmhandbüchern und weiteren Dokumenten zu den einzelnen Steuertabellen zu entnehmen.

 

Weitere Anwendungsprogramme

Es liegen ergänzende Programme und Module zur Hintergrund-Verarbeitung mit weitergehenden Funktionalitäten im Rahmen der Kern-Anwendung UTBS (Universal Transaction Banking/Billing System) vor, die dem hier beschriebenen Statistik- und Simulations-System RSS zu Grunde liegt.

 

Datenbankanbindung

Die Implementierung von RSS erfordert die Anbindung an eine Datenbank. Die Einrichtung der für RSS notwendigen Datenbank-Tabellen erfolgt über Skript-Dateien, die mit dem Programmpaket zur Verfügung gestellt werden.

Aktuell sind Anbindungen an ORACLE® sowie Microsoft-SQLServer® und IBM-DB2® realisiert. Anbindungen an weitere Datenbanksysteme sind kurzfristig möglich.

     

RSS-Konzepte/Schnittstellen

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